Spitzbergen - Polar-Ratgeber
Beste Reisezeit für Schiffsreisen um Spitzbergen
Ende Mai bis Mitte Juni – arktisches Frühjahr
• Erste Expeditionsschiffe fahren in die Fjorde, sobald der Küsteneisgürtel erste Lücken zeigt.
• Landgänge meist noch auf harten Schneefeldern.
• Fahrten zwischen mächtigen Schollen, ideal für Fotografen, die Eisbären vor türkisfarbenem Packeis fotografieren möchten.
• Hinlopenstraße noch nicht eisfrei, daher meist Routen entlang der Westküste.
Mitte Juni bis Mitte Juli – Sommer unter der Mitternachtssonne
• West- und Nordfjorde meist eisfrei.
• 24-Stunden-Tageslicht ermöglicht endlose Beobachtungsfahrten.
• Seevögel brüten an den Klippen, Walrosse sammeln sich auf Ruheplätzen, Wale ziehen in die Fjorde.
• Temperaturen meist 3–7 °C, relativ „warm“ für den 80. Breitengrad.
Mitte Juli bis Ende August – Hochsommer
• Minimaler Meereisstand, abgelegene Regionen wie die Ostküste Nordaustlandets werden zugänglich.
• Die Hinlopenstraße wird schiffbar, vollständige Umrundungen Spitzbergens sind möglich.
• Gute Tierbeobachtungen: Robben an Gletscherfronten, Eisbären am Eisrand, Blauwale an der Schelfkante.
Früher September – Abschiedsrunde im Herbstlicht
• Nur noch wenige Schiffe unterwegs, viele Routen führen nach Ostgrönland und Island.
• Weicheres Licht, herbstlich gefärbte Tundra.
• Das Wetter wird unbeständiger, Sturmtiefs können Routenänderungen erzwingen.
• Mitte September verlassen die letzten Expeditionsschiffe den Archipel, junges Küsteneis beginnt zuzufrieren.

Polaris-Tours-Tipp:
Wer die besondere Atmosphäre des Packeises erleben möchte, reist am besten zwischen Ende Mai und Ende Juni. Für Umrundungen und längere Wanderungen eignet sich hingegen die Zeit von Mitte Juli bis Ende August ideal. Spitzbergen-Reisen finden Sie hier.
Was kostet eine Spitzbergen-Schiffsreise?
- Eine Expeditionskreuzfahrt im Jahr 2026 mit 7 Nächten an Bord, 2 Hotelübernachtungen vor und nach der Schiffsreise sowie Flügen ab/bis Deutschland, Österreich oder der Schweiz kostet ab ca. 7.000 € pro Person in einer Zweibettkabine.
Die wichtigste Fauna
• Eisbären – ca. 3.000 Tiere im Gebiet um Spitzbergen.
• Spitzbergen-Rentier – endemisch, ca. 22.000 Tiere, oft mitten in Longyearbyen.
• Arktischer Fuchs, Walrosse, Bart- und Ringelrobben, Beluga- und Zwergwale.
• Millionen Seevögel: Dickschnabellumme, Krabbentaucher, Elfenbeinmöwe.
Die wichtigste Flora
Über 160 Gefäßpflanzen trotzen den Extremen:
• Spitzbergen-Mohn (Papaver dahlianum) – eine der nördlichsten Blütenpflanzen.
• Purpur-Steinbrech (Saxifraga oppositifolia) – färbt im Juni Geröllhänge violett.
• Polsterpflanzen wie Mausohr-Hornkraut und Dryas-Matten speichern Wärme.
• Moose und Flechten bedecken Permafrostböden.
Kurze Entdeckungsgeschichte
• 1596: Niederländer Willem Barentsz sichtet „Spitz bergen“.
• 17. Jahrhundert: Europäische Walfang-Hochzeit.
• Ab 1906: Kohleabbau, u. a. durch John M. Longyear, daher „Longyearbyen“ (byen = Stadt).
• 1920: Spitzbergen-Vertrag verankert norwegische Hoheit und internationale Nutzungsrechte.
Aktuelle Besiedlung (2025)
• 2.556 Einwohner in Longyearbyen und Ny-Ålesund, über 50 Nationalitäten.
• Russische Bergbausiedlung Barentsburg (~357 Einwohner).
• Russische Geisterstadt Pyramiden.
• Forschungssiedlung Ny-Ålesund (25 Winter-, 100 Sommerbewohner).
Wichtigste touristische Ziele
• Magdalenefjord: Spektakulärer Fjord mit Gletscherfronten, Bergkulissen, Walrosssichtungen.
• Ny-Ålesund: Nördlichste Forschungsstation der Welt mit historischem Expeditionsflair und kleinem Museum.
• Kongsfjord/Krossfjord: Gletscherreiche Fjorde mit Belugawalen und Vogelkolonien.
• Hornsund: Tiefer Fjord im Süden mit kalbenden Gletschern und hoher Eisbärchance.
• Hinlopenstraße/Alkefjellet: Enger Sund mit Vogelfelsen voller Dickschnabellummen, Eisbären am Eisrand.
• Nordaustlandet: Abgelegene Insel mit Eisschilden, Gletschern und Packeis, ideal für Eisbärbeobachtungen.
• Edgeøya/Barentsøya: Weite Tundra mit Rentieren und Vogelkolonien, ideal für Zodiaclandungen und Wanderungen.
• Packeiszone nördlich von Spitzbergen: Grandiose Eislandschaften mit Robben und Eisbären nördlich des 80. Breitengrades.
Anreise und Flughäfen
• Svalbard Airport (Longyearbyen, LYR) als einziger Verkehrsflughafen.
• Tägliche Flüge von Oslo (~3 Std.) und Tromsø (~1,5 Std.) mit SAS, Norwegian und Charter.
• Shuttlebus ins Zentrum (NOK 75).
• Einreise erfolgt außerhalb des Schengen-Raums, daher Reisepass erforderlich.
Wissenswertes & Unterhaltsames
• Der Global Seed Vault (Saatgutbank) in Longyearbyen fasst 4,5 Millionen Sorten aus aller Welt.
• In Longyearbyen gilt Katzenverbot zum Schutz der Bodenvögel, Ausnahme: Indoor-Hauskatze „Kesha“ als Botschafterin im Museum.
• Die Mitternachtssonne scheint hier bis zu 4 Monate ununterbrochen, von Ende April bis Ende August.
• Permafrostboden bedeckt fast 100 % der Landfläche, wodurch es keine unterirdischen Wasser- und Abwassersysteme gibt.
• Wer Longyearbyen verlässt, muss einen Gewehrschutz gegen Eisbären mitführen – auch auf Wanderungen.
• Auf Spitzbergen gibt es keine Bäume, aber über 160 robuste Blütenpflanzenarten, die in kurzen Sommern blühen.
• Spitzbergen gilt als eine der besten Regionen der Welt, um Polarlichter im Winter und Mitternachtssonne im Sommer zu erleben.
• Eine gute Spitzbergen-Karte finden Sie hier.
• Eine Webcam zum Hafen von Longyearbyen finden Sie hier.
• Allgemeine Informationen zu Spitzbergen finden Sie hier.